Für viele niedergelassene Kolleginnen und Kollegen ist die Behandlung häufiger urologischer Infektionserkrankungen wie ein unkomplizierter oder komplizierter Harnwegsinfekt (Beitrag ab. S. 40) oder eine Prostatitis oder Epididymitis (CME-Beitrag ab S. 48) täglich gelebte Praxis. Da sich sowohl das Erregerspektrum als auch die Resistenzlage kontinuierlich verändern und damit Diagnostik und Therapie der Anpassung bedürfen, haben wir diese Krankheitsbilder für Sie näher beleuchtet. In den Beiträgen werden eine praxisrelevante Diagnostik und eine rationale Therapie beschrieben einschließlich des sorgsamen Umgangs mit Antibiotika sowie weitere therapeutische Optionen.

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Ganz anderes als mit der gut etablierten urologischen Infektiologie verhält es sich mit der Akzeptanz des PSA-Werts (ab S. 44). Es finden sich immer wieder Beiträge in der Fach- und Laienpresse, die die Wertigkeit des PSA in Abrede stellen. Hier muss festgestellt werden, dass die negativen Beiträge zum PSA auf falsch durchgeführten und/oder falsch interpretierten Studien beruhen. Um es ganz pointiert zu sagen: Der PSA-Wert ist wichtig! Nur darf man hier keinen "Schwellenwert" ansetzen, sondern man muss etwas "Gehirnschmalz" in die Interpretation des individuellen Werts investieren.

Drei Einflussfaktoren bestimmen den PSA-Wert ganz wesentlich: Die Prostatagröße ("viel Prostatagewebe produziert viel PSA"), eine Prostatitis (hat der Betroffene Symptome?) oder eben ein Prostatakarzinom. Ist dann der PSA-Wert eines Patienten auffällig, erfolgt heute nicht automatisch eine Biopsie, sondern es wird ein multiparametrisches MRT der Prostata veranlasst.

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Prof. Dr. med. C. G. Stief

Urologische Klinik und Poliklinik, Klinikum der Univ. München (LMU), Campus Großhadern