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Prof. Dr. med. H. Holzgreve Internist, München

Ein 42-jähriger Mann war vier Jahre lang wegen einer Rhinosinusitis behandelt worden. In den letzten drei Monaten waren verstärkt Husten, Atemnot und Fieber aufgetreten. Leitsymptom war eine ausgeprägte Sattelnase mit entzündeter und verkrusteter Nasenschleimhaut. Über der Lunge hörte man Giemen und Rasselgeräusche. Das CT zeigte in den Lungen multiple Knoten, im Gesichtsbereich ausgedehnte Knochendestruktionen und eine große Kaverne im Bereich der Nasenhöhle.

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Ausgeprägte Sattelnase und schwere Knochendefekte im Gesichtsbereich.

© N Engl J Med. 2020;382:1568

Unter den möglichen Ursachen einer Sattelnase sind eine Polychondritis, eine konnatale Syphilis sowie Mittelgesichtsverletzungen. In diesem Fall führte der Nachweis von anti-neutrophilen zytoplasmatischen Antikörpern (ANCA) zur Diagnose einer granulomatösen Polyangiitis (Morbus Wegener).

Unter einer immunsuppressiven Therapie gingen die Beschwerden innerhalb von sechs Monaten zurück. Die Lungenherde lösten sich auf, während der Knochenstatus im Gesichtsbereich sich nicht weiter verschlechterte.