Autopsiestudie -- SARS-CoV-2 lässt sich in nicht wenigen Fällen im Herzgewebe von COVID-19-Toten nachweisen, ohne dass myokarditisartige Entzündungsprozesse vorliegen. Die Beteiligung des Herzens könnte beim Auftreten von Langzeitkomplikationen eine Rolle spielen.

Im Rahmen einer Autopsiestudie des Herzzentrums der Universität Hamburg wurden 39 Verstorbene mit diagnostizierter SARS-CoV-2-Infektion im April 2020 autopsiert. Bei 24 Fällen war SARS-CoV-2 im Herzgewebe vorhanden, aber meist nicht mit der Anwesenheit von Entzündungszellen im Herzen assoziiert.

Auch wenn keine Myokarditis nachzuweisen war, müsse nun untersucht werden, welche kardiologischen Langzeitfolgen COVID-19 für das Herz haben kann, so die Autoren. Es gebe Hinweise, dass SARS-CoV-2 nicht in den Kardiomyozyten, sondern in interstitiellen Zellen oder in Makrophagen, die in das Myokardgewebe eindringen, lokalisiert sind. Sollte sich dieser Befund auch in anderen Kohorten zeigen, könnte dies die pathologische Grundlage für eine fortschreitende linksventrikuläre Dysfunktion nach einer COVID-19-Erkrankung sein.