Die Hepatische Enzephalopathie (HE), ein Marker für einen schweren Verlauf der Leberzirrhose, ist durch Müdigkeit und kognitive Leistungsschwäche bis hin zu Somnolenz, Verwirrtheit oder Koma gekennzeichnet. 2019 wurde die HE-Rezidivprophylaxe mit Rifaximin (in Kombination mit Laktulose) in die DGVS-Leitlinie „Komplikationen der Leberzirrhose“ aufgenommen. Mit dem darmselektiven Antibiotikum Rifaximin-α (Xifaxan® 550 mg) kann die Rezidivrate der HE um 58% reduziert werden [Bass NM et al. N Engl J Med. 2010;362:1071—81].

Eine Real-World-Analyse hat jetzt die klinischen und ökonomischen Vorteile der Rezidivprophylaxe mit Rifaximin bestätigt. Im Rahmen der Versorgungsforschung wurden Routinedaten von 6,3 Mio. Versicherten ausgewertet: 2.433 Zirrhose-Patienten mit neu diagnostizierter HE wurden mit Rifaximin (n = 577) oder ohne das darmselektive Antibiotikum (n = 1.856) behandelt. Die retrospektive Kohortenstudie untersuchte die Sterblichkeit sowie die Überlebenszeit der Patienten in Quartalen sowie die Kosten für die GKV. Die Rifaximin-Gruppe verursachte zwar insgesamt höhere Kosten, sie zeichnete sich jedoch durch längeres Überleben (p < 0,001) und eine signifikant geringere Sterblichkeit aus (nach 12 Monaten 54,6% vs. 63,6%, p = 0,0038).