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Prof. Dr. med. H. Holzgreve Internist, München

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Erythema migrans im Schlüsselbeinbereich.

© CMAJ. 2020;192:E584

Eine 56-jährige Frau hatte wegen eines Erythems am Hals, Myalgien und leichten Fiebers Cefalexin erhalten. Nach zwei Wochen klagte sie zusätzlich über Herzklopfen und Schwindel. Bei erneuter Befragung erinnerte sie sich an einen Zeckenstich beim Joggen. Die Serologie war positiv auf Lyme-Borreliose. Trotz intravenöser Gabe von 2 g Ceftriaxon täglich kam es zu einem AV-Block 1. und dann 2. Grades, sodass auf Doxycyclin umgestellt wurde. Das EKG normalisierte sich nach sechs Wochen. Andere Organbeteiligungen waren nicht nachweisbar.

Es handelt sich um den typischen Verlauf einer Lyme-Karditis, mit der man bei ca. 4–10% der Erwachsenen rechnen muss. Das Erythema migrans ist im vorliegenden Fall allerdings nicht klassisch. Erwarten würde man eine konzentrische randbetonte Hautrötung mit einer zentralen Markierung an der Einstichstelle.