figure 1

Prof. Dr. med. H. Holzgreve Internist, München

Ein 24-jähriger Mann kam nach einem Verkehrsunfall in eine Klinik der Grundversorgung. Er war im Schock (Blutdruck 60/40 mmHg, Puls 120/min) und hatte linksseitig einen instabilen Thorax. Er musste intubiert werden und erhielt zahlreiche Bluttransfusionen. Der Röntgenthorax zeigte eine Dextrokardie, das CT zusätzlich eine Drehung und Verengung der rechten Pulmonalarterie und eine Verengung der Lungenvenen.

Auf dem Helikoptertransport in das nächstgelegene Traumazentrum waren wiederholte Reanimationen notwendig. Bei einer bilateralen Thorakosternotomie wurde die Herzverlagerung korrigiert und das aufgerissene Perikard repariert. Nach längerer Betreuung auf der Intensivstation mit Atemproblemen kam es schließlich zu einer vollständigen Genesung, und der Patient konnte nach Hause entlassen werden.

figure 2

Röntgenbilder: © CMAJ. 2020;192:E454

Glücklicherweise sind Perikardrupturen mit einer Rechtsverlagerung des Herzens selten. Die Kasuistik zeigt, dass selbst unter ungünstigen äußeren Bedingungen schwerste, ungewöhnliche Traumata erfolgreich behandelt werden können.