Auf Basis einer diastolischen Funktionsstörung kann sich eine Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion — eine sog. HFpEF — entwickeln. Für diese existiere bisher keine effektive Behandlung, was für die Patienten gravierende Konsequenzen hat, erklärte Dr. Amy Shah.

Anzeichen bereits bei 20-Jährigen

Sie machte dabei auf den Risikofaktor Diabetes aufmerksam. Menschen mit Diabetes hätten ein hohes Risiko, eine HFpEF zu entwickeln, so die in Cincinnati tätige Endokrinologin und Kinderärztin.Wie früh bereits entsprechende Vorboten einer HFpEF vorliegen, wird an einer aktuellen echokardiografischen Untersuchung von insgesamt 458 jungen Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes deutlich. Die Patienten waren im Schnitt 21 bzw. 24 Jahre alt, der Diabetes war im Mittel seit 11 Jahren bekannt.

Bei 57,7% der Typ-1-Diabetiker und bei 47,2% der Typ-2-Diabetiker konnten die Ärzte in der Doppler-Echokardiografie Anzeichen einer diastolischen Funktionsstörung feststellen.

Risikofaktor Typ-2-Diabetes

Besonders häufig waren Typ-2-Diabetiker betroffen, die auch per se ein ungünstigeres kardiovaskuläres Risikoprofil aufwiesen (höheren BMI, Blutdruck, Triglyzeride, LDL-Cholesterin, HbA1c) als jene mit einem Typ-1-Diabetes. Wenig überraschend stellten sich ein hoher BMI, Blutdruck und HbA1c dann auch als unabhängige Risikofaktoren für das Vorhandensein einer diastolischen Dysfunktion heraus.

„Unsere Daten deuten an, dass die Kontrolle von modifizierbaren Risikofaktoren sinnvoll sein kann, um eine diastolische Dysfunktion zu verhindern“, so das Fazit von Shah. Ebenfalls für wichtig hält sie ein Monitoring auf kardiale Veränderungen, das bereits bei jungen Erwachsenen mit Diabetes beginnen sollte.