Setzt man Inhibitoren des Renin-Angiotension-Aldosteron-Systems (RAAS) bei Patienten mit Herzinsuffizienz ein, so wird zwar die Sterberate gesenkt, allerdings steigt der Kaliumspiegel. Durch den Einsatz eines verträglichen Kaliumbinders kann dem entgegengewirkt werden.

„Die Kalium-Kontrolle bei Patienten mit kardio-renalem Syndrom ist ein Alltagsproblem“, erinnerte Prof. Vincent Brandenburg, Würselen. Denn RAAS-Inhibitoren führten immer zu erhöhten Kaliumspiegeln im Serum, so der Internist und Nephrologe. RAAS-Hemmer seien jedoch essenziell für Patienten mit Herz- oder Niereninsuffizienz. Bisher sei der ärztliche Reflex bei einer Hyperkaliämie von Patienten unter RAAS-Hemmer-Therapie gewesen, deren Dosis zu reduzieren oder die Substanz abzusetzen. „Das führt dazu, dass sich das Mortalitätsrisiko dieser Patienten verdoppelt“, mahnte Brandenburg. Denn die optimale Dosis der RAAS-Hemmer sei entscheidend für deren Therapie-Erfolg.

Ein Ausweg aus diesem therapeutischen Dilemma seien Kaliumbinder. Mit Patiromer (Veltassa®) sei eine langfristige Kalium-Kontrolle möglich — und damit auch die Optimierung der RAAS-Therapie. Patiromer bindet mit hoher Kapazität Kaliumionen im Austausch gegen Kalziumionen, und das primär im Dickdarm. Das gebundene Kalium werde dann mit dem Stuhl ausgeschieden. Binnen einer Woche sinke das Kalium im Serum um 1 mmol/l.

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Seine Herzinsufzienz ist optimal therapiert.

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