Die Studie des HIV Prevention Trials Network (HPTN) 083 war die erste Stude, die zwei Regime zur Präexpositionsprophylaxe untersuchte. Sie wurde initiiert, um die Sicherheit und die Wirksamkeit von injizierbarem, lang wirksamem Cabotegravir (CAB LA) im Vergleich zur bisherigen Standardtherapie, der täglichen oralen Gabe von Tabletten mit Emtricitabin 200 mg und Tenofovirdisoproxilfumarat 300 mg zu vergleichen.

4.600 Studienteilnehmer (Männer oder transsexuelle Frauen, die Sex mit Männern haben) erhielten über maximal drei Jahre verblindet entweder alle zwei Monate i.m. CAB LA oder einmal täglich oral FTC/TDF. Primärer Endpunkt war die Nicht-Unterlegenheit von CAB LA.

In einer geplanten Zwischenanalyse des unabhängigen Data and Safety Monitoring Boards (DSMB) stellte sich heraus, dass von den 50 Studienteilnehmern, die sich mit HIV infiziert hatten, 12 im CAB-LA-Arm und 38 in der FTC/TDF-Gruppe gewesen waren. Damit lag die Inzidenz einer HIV-Infektion unter CAB LA bei 0,38% (95%-Konfidenzinterval [KI] 0,20–0.66%). Unter FTC/TDF betrug sie 1,21% (95%-KI 0,86–1,66%).

Das bedeutet, dass sich CAB LA als um 69% wirksamer als FTC/TDF in der Prävention einer HIV-Infektion erwies. Die Sicherheit und Verträglichkeit der beiden Regime waren vergleichbar. Allerdings klagten 80% der Studienteilnehmer, die CAB LA erhielten, über Schmerzen an der Injektionsstelle. In der FTC/TDF-Gruppe, die Placeboinjektionen erhielt, waren es 31%. Aufgrund dieser Ergebnisse empfahl das DSMB, die Studie abzubrechen und die Ergebnisse zu veröffentlichen.

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