Die British HIV Association (BHIVA) hat vorläufige Leitlinien zur Behandlung von Patienten mit einer HIV-Infektion mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV) während der Corona-Pandemie veröffentlicht. Darin wird als First-Line-Therapie das Single-Tablet-Regime Bictegravir/Emtricitabin/Tenofovirala-fenamid (BIC/FTC/TAF) empfohlen.

HIV-Infizierte mit einer Immunsuppression (CD4-Zellzahl < 200/μl) oder einer unzureichend oder nicht angewandten antiretroviralen Therapie müssen mit einem schwereren Verlauf einer potenziellen SARS-CoV-2-Infektion rechnen. Wichtige Kriterien für die Empfehlung des BIC/FTC/TAF-Regimes durch die BHIVA während der Corona-Pandemie sind dessen gute Verträglichkeit (nicht TDF-haltig) und hohe Wirksamkeit, eine hohe Resistenzbarriere, ein geringes Potenzial für Arzneimittelinteraktionen sowie ein geringes Toxizitätsrisiko. Ziel sei es, die Monitoring-Anforderungen nach Initiierung der antiretroviralen Therapie und somit die Notwendigkeit von Praxis- und Klinikbesuchen so niedrig wie möglich zu halten. Allerdings dürften keine Kontraindikationen oder eine Schwangerschaft bei Diagnosestellung vorliegen.

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