Jeden Tag erfahren wir bei der Arbeit, dass die Bevölkerung im Durchschnitt älter wird. Die Mobilität nimmt heute bei den Älteren zu — Reisen in die Türkei oder mit dem Kreuzfahrtschiff nach Norwegen oder in die Karibik sind heute keine Besonderheit mehr. Und auch innerorts sind immer mehr betagte Personen zügig mit Rollatoren unterwegs. Manche haben sogar Klingeln an ihrem Schubgefährt, um für freie Fahrt zu sorgen.

Gleichzeitig steigt aber auch die Zahl der an Demenz Erkrankten. Die meisten Kollegen haben sicherlich auch schon mit Patienten zu tun gehabt, die für einen Spaziergang vor die Tür gehen, von ihrer gewohnten Strecke abweichen und den Weg nach Hause nicht mehr allein finden.

Eine interessante Lösung haben sich jetzt die Enkelkinder einer Patientin zu deren Geburtstag einfallen lassen: Sie haben ihren Rollator kurzerhand mit einem Kompass ausgerüstet! Immerhin kann die heutige Generation der Älteren noch mit einem Kompass umgehen. Auch wenn die Sicherheitsmaßnahme sicherlich nicht ganz ernst gemeint gewesen war, hat sich die früher passionierte Wanderin sehr gefreut und mir ihre neue Errungenschaft gleich vorgeführt (siehe Foto).

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Diesen Kompass zeigte meine Patientin mir mit einigem Stolz in der Praxis.

© T. Urch

In einigen Jahren werden dann bestimmt Rollatoren mit einer Smartphone-Halterung angeboten.