Im Rahmen des weltweiten klinischen Studienprogramms zu Kevzara® (Sarilumab) bei Patienten mit schwerem COVID-19-Verlauf und stationärer Behandlung im Krankenhaus wurde der erste Patient nun außerhalb der USA behandelt. Das Studienprogramm ist mittlerweile in Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, Kanada, Russland und den USA angelaufen — Länder, die von COVID-19 teilweise besonders stark betroffen sind.

Sarilumab ist ein vollständig humaner monoklonaler Antikörper, der den über Interleukin-6 (IL-6) laufenden Signalweg hemmt, indem er an den IL-6-Rezeptor bindet und diesen blockiert. IL-6 spielt möglicherweise eine Rolle bei einer überaktiven Entzündungsreaktion in der Lunge von COVID-19-Patienten mit schwerem oder kritischem Verlauf.

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Wissenschaftler sehen auch erste Belege dafür, dass IL-6 eine zentrale Rolle bei der entzündlichen Immunreaktion spielen könnte, die dem akuten Atemnotsyndrom (ARDS) bei schwerkranken Patienten mit COVID-19 zugrunde liegt. Eine erste, noch nicht durch einen Peer Review geprüfte Fallserie aus China mit einer Kohorte von 21 COVID-19-Patienten zeigt, dass sich das Fieber mit einem anderen gegen den IL-6-Rezeptor gerichteten Antikörper (Tocilizumab) sehr schnell senken ließ. Zudem benötigten 75% der Patienten weniger zusätzlichen Sauerstoff innerhalb von Tagen. In China wird die Behandlung mit einem IL-6-Inhibitor bei schwer und kritisch kranken Patienten inzwischen empfohlen.