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Viele Tumorpatienten entwickeln eine Anämie.

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Bis zu 63% der Tumorpatienten weisen einen Eisenmangel auf, der Leitlinien zufolge vorzugsweise mit einer i.v. Eisensubstitution behandelt werden sollte, um Symptome wie Fatigue zu mildern, berichtete Prof. Fuat Oduncu, München.

Die Eisenspeicher können aufgrund von Blutverlust, Ernährungsdefiziten oder Resorptionsstörungen entleert sein. Sehr häufig ist zudem ein vom Tumor über Hepcidin vermittelter funktioneller Eisenmangel. Auch die onkologische Therapie kann eine Eisenmangelanämie bedingen.

Nicht selten werden onkologische Therapien aufgrund der Anämie unterbrochen oder in der Dosis reduziert. Dies kann die Prognose des Patienten negativ beeinflussen. Deshalb sollte Eisenmangel früh erkannt und behandelt werden, so Oduncu.

Für den funktionellen Eisenmangel im Sinne einer Eisen-defizitären Erythropoese ist eine Transferrin-Sättigung (TSAT) unter 20% wegweisend. Der TSAT-Bestimmung kommt bei Tumorpatienten eine Schlüsselrolle in der Eisenmangel-Diagnostik zu, erläuterte Prof. Hans Tesch, Frankfurt. Absoluter Eisenmangel mit Anämie ist als Hb-Wert unter 13 g/dl bei Männern bzw. 12 g/dl bei Frauen definiert.

Therapeutisch gewinne Eisencarboxymaltose (Ferinject®) aufgrund hoher Stabilität und der Applikationsmöglichkeit von 1.000 mg pro Sitzung an Bedeutung. Die Substanz zeige eine gute Wirksamkeit, häufig sei die Korrektur des Eisenmangels und seiner Symptome in nur einer Sitzung möglich.