Testosteronmangel kann zu Adipositas oder zu einem Diabetes mellitus Typ 2 führen. Umgekehrt begünstigt das kardiometabolische Syndrom (CMS), zu dem Diabetes mellitus Typ 2, Hypertonie, Atherosklerose und viszerale Adipositas gehören, einen Testosteronmangel. Dieser kann wiederum zu typischen Symptomen wie verminderter Libido, Erektionsproblemen, Hitzewallungen, Depression und verminderter kognitiver Funktion führen. Leiden Männer unter konstant niedrigen Testosteronwerten, die von anhaltenden Symptomen begleitet werden, dann liegt ein sogenannter männlicher Hypogonadismus vor.

In epidemiologischen Studien konnte gezeigt werden, dass zwischen Atherosklerose und dem Testosteronspiegel eine inverse Korrelation besteht: Bei niedrigen Testosteronwerten im Blut werden vermehrt Gefäßverkalkungen gefunden. Die Entstehung einer Atherosklerose kann hingegen durch physiologische Androgenspiegel unterdrückt werden. Zudem scheint langfristig zugeführtes Testosteron einen relaxierenden Effekt auf die Aorta zu haben und den Blutfluss in den Koronarien bei Männern mit koronarer Herzerkrankung positiv zu beeinflussen.

Nicht zu viel und nicht zu wenig

Aus diesen Erkenntnissen lässt sich rückschließen, dass Testosteron einen präventiven Einfluss auf das Fortschreiten eines CMS haben könnte. Studien haben bereits gezeigt, dass es darauf ankommt, den Serum-Testosteronspiegel im mittleren physiologischen Bereich zu halten.

In der EAU-Leitlinie (European Association of Urology) wird die untere Grenze für ein normwertiges Gesamttestosteron mit 12,1 nmol/l angegeben. Nach Expertenmeinung soll eine Testosteronbehandlung laut dieser Leitlinie den Testosteron-Serumspiegel bis zum mittleren normalen Bereich spezifischer Altersgruppen von Männern wiederherstellen.