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Prof. Dr. med. H. Holzgreve Internist, München

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Zahlreiche Papeln entlang der Buchstaben („Valparaiso“) des Tattoos, gut zu sehen beim V, dem ersten und zweiten A und dem I.

© N Engl J Med 2020;382:744

Ein 42-jähriger Mann hatte sich vor zehn Jahren ein Tattoo stechen lassen. In den letzten fünf Monaten waren entlang der zuvor glatten Linien zahlreiche Papeln entstanden. Weitere Symptome oder Beschwerden hatte der Patient nicht, und auch die körperliche Untersuchung zeigte keine Auffälligkeiten.

Die Biopsie der Papeln zeigte nicht-verkäsende Granulome im Sinne einer kutanen Sarkoidose und in den oberflächigen und tiefen Hautschichten schwarzes und braunes Pigment durch die Tätowierfarben. Kulturen auf diverse Bakterien und Pilze blieben negativ. Die Tomografie ergab eine bihiläre und mediastinale Lymphadenopathie. Extrapulmonale Organe waren nicht beteiligt, es bestand also eine Sarkoidose Typ 1.

Die Hautveränderungen verschwanden nach mehrmonatiger topischer Therapie mit Steroiden. Möglicherweise können Tätowierfarben auch noch nach Jahren Granulome auslösen.