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Säuglinge im Alter bis zu drei Monaten sind bei einer Infektion mit Bordetella pertussis am häufigsten von schweren Verläufen betroffen; mehr als zwei Drittel von ihnen müssen stationär behandelt werden. Der bisher in Deutschland verfolgte Ansatz, sie durch Impfung von Kontaktpersonen vor einer Ansteckung zu bewahren (Kokon-Strategie), hat sich laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) als nicht ausreichend wirksam erwiesen. Im Zeitraum von 2014 bis 2018 sind ihren Angaben zufolge pro Jahr im Mittel 111 von 100.000 Säuglingen in den ersten drei Lebensmonaten an Pertussis erkrankt. Die STIKO hat daher im März eine Impfempfehlung für Schwangere beschlossen.

Die Pertussisimpfung mit einem Tdap-Kombinationsimpfstoff soll idealerweise zu Beginn des dritten Trimenons und spätestens zwei, besser vier Wochen vor dem voraussichtlichen Entbindungstermin erfolgen. Bei hohem Risiko für eine Frühgeburt sollte sie daher ins zweite Trimenon vorgezogen werden. Diese Empfehlung gilt für jede Schwangerschaft, unabhängig davon, ob und wie lange oder kurz davor die Frau gegen Keuchhusten geimpft wurde.

Sorge, dass die Impfung in utero die Wirkung von Routineimpfungen im Säuglingsalter mindert („Blunting“), ist laut STIKO nicht angebracht.