In das aktuelle European Position Paper on Rhinosinusitis and Nasal Polyps (EPOS 2020) wurden neue Studien sowie Literaturnachweise aufgenommen. Die Selbstmedikation nimmt in der Behandlung bei Rhinosinusitis eine immer größere Rolle ein, sodass auch rezeptfreie Präparate verstärkt zum Einsatz kommen.

Neue Studiendaten dienten als Basis für die Konsensfindung. Hierzu zählen auch die beiden randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studien mit BNO 1016 (Sinupret® extrakt). Hier zeigte die Therapie mit dem Phytotherapeutikum im Vergleich zu Placebo u. a. eine schnellere Remission des sinugenen Kopfschmerzes, welcher Patienten besonders zu schaffen macht: Nach einer Woche Therapie mit BNO 1016 konnte im Vergleich zur Placebogruppe ein Genesungsvorsprung von zwei Tagen nachgewiesen werden.

Zugleich erwies sich das Phytotherapeutikum als sehr gut verträglich. Aufgrund dieser Datenlage hat die europäische Leitlinienkommission BNO 1016 erstmalig eine positive Bewertung bei akuter und postviraler Rhinosinusitis (ARS) erteilt [https://www.rhinologyjournal.com/Documents/Supplements/supplement_29.pdf].

Weitere typische ARS-Therapeutika werden nicht durchweg positiv bewertet: Während NSAR zur Linderung schmerzbedingter Symptome empfohlen werden, gibt es für den Einsatz von Dekongestiva keine klare Empfehlung. Chemisch-synthetische Komplexmittel finden keine Erwähnung. Paracetamol könnte der Richtlinie zufolge zur Linderung der nasalen Obstruktion und der Schnupfensymptomatik verwendet werden.