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Ein 23-jähriger Hypertoniker hatte seit einem Monat seine Antihypertensiva nicht mehr eingenommen. Seit zwei Wochen sah er nun verschwommen. In der Notfallambulanz lag der Visus bei einem Blutdruck von 222/157 mmHg rechts bei 20% und links bei 50%. Die Fundoskopie zeigt das gesamte Spektrum der hypertensiven Retinopathie: Engstellung und Kaliberschwankungen der Arteriolen, Venenerweiterung, Kreuzungsphänomene, frische streifige und flächenhafte Blutungen, bereits ältere helle Degenerationsherde („Cotton-Wool“) und Papillenödem. Es bestand somit ein Fundus hypertonicus Grad IV — ein hypertensiver Notfall. Der Blutdruck war sicher schon länger stark erhöht gewesen. Nach Wiederbeginn der antihypertensiven Therapie verbesserte sich die Sehschärfe zwar binnen sechs Wochen auf 67% bds., doch eine Normalisierung erscheint in diesem Fall unwahrscheinlich.
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Wong W, Gopal L, Yip CC. Hypertensive retinopathy and choroidopathy. CMAJ. 2020;192:E371
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Holzgreve, H. Hypertonieschäden am Auge. MMW - Fortschritte der Medizin 162, 27 (2020). https://doi.org/10.1007/s15006-020-0464-1
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