Wie in jedem Jahr wollten wir an Allerheiligen zu meinem Schwiegervater ins Münsterland fahren. Wir hatten gepackt und stiegen gerade ins Auto, als neben uns ein Polizeiwagen hielt und wir gefragt wurden, ob wir einen Dr. Malz kennen würden. Das konnte nichts Gutes bedeuten, und ich überlegte schon, ob ich einfach mit den Worten „Kenne ich nicht“ Gas geben sollte. Aber als braver Bürger tut man das nicht, und so gab ich mich zu erkennen. „Wir haben Ihre Patientin tot in der Wohnung gefunden“, sagte der eine Beamte. „Kommen Sie bitte mit zu ihr?“ Das tat ich natürlich.

An der Eingangstür stoppte der begleitende Polizist und erklärte mir den Weg zum Schlafzimmer. Als ich es betrat, wusste ich auch, warum er draußen geblieben war. Dort lag auf einer Heizdecke meine vor einigen Tagen verstorbene Patientin, aufgedunsen durch Faulgase und schwarz verfärbt.

Ich habe danach erst mal einen Schnaps getrunken — für die Geruchsnerven.