Demenz ist die vierthäufigste Todesursache alter Menschen weltweit. Seit den 1980er-Jahren gibt es Hinweise darauf, dass eine COPD sich negativ auf kognitive und psychologische Funktionen auswirkt. Chinesische Wissenschaftler haben eine systematische Metaanalyse der bisher zu diesem Thema veröffentlichten Literatur vorgenommen. Aus letztlich 19 Studien konnten drei Kohortenstudien identifiziert werden, die den Einschlusskriterien entsprachen. Die drei Studien umfassen zusammen knapp 39.400 COPD-Patienten.

Daraus ergibt sich für COPD-Patienten im Alter von über 65 Jahren ein etwa um das 1,4-Fache erhöhtes Demenzrisiko. Bei Männern scheint der Zusammenhang etwas stärker ausgeprägt zu sein als bei Frauen und bei Patienten ab 75 Jahren stärker als bei jüngeren.

COPD-Exazerbationen vermeiden

Ursächlich dafür könnten nicht nur die Hypoxämie und eine pulmonale Enzephalopathie dieser Patienten sein, sondern auch Faktoren wie systemische Inflammation, oxidativer Stress und eine Hypoperfusion des Gehirns.

Da Demenz mit weiteren Risikofaktoren assoziiert ist wie zum Beispiel Rauchen, Adipositas, kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes mellitus oder vorangegangene Schlaganfälle, könnten diese zum Risikoprofil beitragen, erklären Ying Wang von der Tsinghua Universität in Shenzhen, China, und Kollegen. „Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass die COPD-Behandlung und die Prävention von COPD-Exazerbationen wichtig sind, um das Demenzrisiko zu reduzieren“, so die Forscher. Unklar sei allerdings, welche Maßnahmen genau erforderlich wären, um bei COPD-Patienten die Demenzprogression zu verlangsamen.

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Es muss nicht immer Alzheimer sein. Kognitiver Abbau im Alter kann verschiedene Ursachen haben.

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Sie weisen außerdem darauf hin, dass nicht sicher ist, ob die ermittelten Daten auf andere Regionen der Welt übertragen werden können, da alle drei der ausgewerteten Untersuchungen aus Taiwan stammen.