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Prof. Dr. med. H. Holzgreve Internist, München

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Die Haut bei „Wiesengräser Dermatitis“.

© BMJ. 2020;368:l6969

Ein 50jähriger Mann hatte drei Tage zuvor an einem sonnigen, heißen Tag mit nacktem Oberkörper in seinem Garten gearbeitet. Seitdem hatten sich am Rumpf Erytheme mit Vesikeln und Blasen entwickelt. Wegen der charakteristischen Anamnese, der typischen Hautveränderungen und der Verbreitung von Bärenklau (Heracleum) in der Region diagnostizierten die Kollegen eine Phytophotodermatitis.

Diese „Wiesengräserdermatitis“ ist eine Entzündung der Haut, die durch bestimmte Pflanzenextrakte und anschließende Bestrahlung mit UVAStrahlung verursacht wird. Im Gegensatz zum Sonnenbrand verläuft die Erkrankung verlängert und verursacht nach dem Abheilen eine starke Pigmentierung. Es können schwarze, braune oder violette Narben zurückbleiben. Für die Reaktion verantwortlich sind chemische Substanzen aus der Gruppe der Furocoumarine, die sich in phototoxischen Pflanzen wie Bärenklau und Zitrusfrüchten finden.