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Ende 2019 hat die Europäische Arzneimittelagentur die Zulassung des Toujeo® DoubleStarTM, eines neuen 900-Einheiten-Pens für Insulin glargin 300 E/ml (Gla-300), auf Jugendliche und Kinder ab sechs Jahren erweitert. Der neue Pen ermöglicht das Spritzen von bis zu 160 E pro Injektion. Die Zulassungserweiterung basiert auf den Ergebnissen der EDITION Junior Studie, in der die Nicht-Unterlegenheit von Gla-300 gegenüber Gla-100 bezüglich HbA1c-Veränderungen von Baseline bis Woche 26 nachgewiesen wurde. Die Rate schwerer Hypoglykämien war in der Gla-300-Gruppe numerisch sogar niedriger als in der Gla-100-Gruppe.

Wie Dr. Stefan Gölz, Esslingen, ausführte, gibt es darüber hinaus seit Januar 2020 für Typ-2-Diabetiker, die 30–60 Einheiten Basalinsulin benötigen, den neuen Pen Suliqua®. Er enthält 300 Einheiten Insulin glargin und 99 μg Lixisenatid. Die Injektion erfolgt einmal täglich vor einer Mahlzeit.

Laut Gölz könnten folgende Patienten von Suliqua® profitieren:

  • Patienten, die mit Insulin glargin und einem SGLT-2-Hemmer und/oder Metformin und/oder einem DPP-4-Inhibitor vorbehandelt sind, deren HbA1c-Wert jedoch weiterhin ca. 1 Prozentpunkt über dem Zielwert liegt,

  • Patienten, die eine Dosis Insulin glargin von mindestens 30 E benötigen oder

  • Patienten, bei denen es trotz gut eingestelltem HbA1c-Wert zu einer deutlichen Gewichtszunahme kommt.

Dabei spiele es keine Rolle, ob bereits atherosklerotische Manifestationen vorliegen oder nicht. Der HbA1c-Wert lasse sich mit der neuen Fixkombination auf unter 7% optimieren.

In der BRIGHT-Studie zur Nichtunterlegenheit von Gla-300 gegenüber Insulin degludec 100 eigte sich laut Dr. Tobias Wiesner vom Medizinischen Versorgungszentrum Stoffwechselmedizin in Leipzig eine vergleichbare Reduktion des HbA1c-Werts in beiden Behandlungsgruppen, wobei in der Titrationsphase das Risiko für Hypoglykämien unter Gla-300 geringer war. Bei älteren Patienten mit Typ-2-Diabetes und eingeschränkter Nierenfunktion konnte der HbA1c-Wert unter Gla-300 sogar stärker gesenkt werden, ohne dass das Risiko für Hypoglykämien stieg.