Festzustellen, ob eine vom Patienten angegebene Penicillinallergie real ist, erfordert nicht unbedingt aufwendige Tests: Mediziner aus Australien haben eine Regel gefunden, mit der sich die Allergie auch anamnestisch ausschließen lässt.
Avoid common mistakes on your manuscript.
Die neue Regel trägt den Namen PEN-FAST:
PEN: Patient berichtet über Penicillinallergie.
F: Allergische Reaktion auf Penicillin nicht länger als fünf Jahre her.
A: Anaphylaxie oder Angioödem
S: Schwere allergische Hautreaktion (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, Eosinophilie plus systemische Symptome).
T: Therapie der allergischen Reaktion erforderlich.
2 Punkte gibt es für den zeitlichen Abstand von weniger als fünf Jahren sowie für das Auftreten von Anaphylaxie/Angioödem oder (!) schweren Hautreaktionen, nur 1 Punkt für eine Therapie. Insgesamt werden also maximal fünf Punkte erreicht. Bleibt die Punktzahl unter 3, ist eine Penicillinallergie unwahrscheinlich, wie die Forscher herausgefunden haben. Bei den von ihnen analysierten Patienten lag der negative Vorhersagewert (NPV) eines solchen Ergebnisses bei etwa 96%.
„PEN-FAST hat in unserer Studie den hohen NPV gezeigt, der für einen Ausschlusstest erforderlich ist und der sich mit etablierten Hauttests vergleichen lässt“, schreiben die Studienautoren. Bei Patienten mit einem Score < 3 bestehe demnach ein geringes Risiko einer Penicillinallergie, sodass eine Behandlung mit einem Penicillin möglich sein sollte.
Quelle
JAMA Intern Med 2020; https://doi.org/10.1001/jamainternmed.2020.0403
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
eo Penicillin-Allergie schnell und ohne Labor enttarnen. MMW - Fortschritte der Medizin 162, 10 (2020). https://doi.org/10.1007/s15006-020-0315-0
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s15006-020-0315-0