Mit einer möglichst nebenwirkungsarmen Schmerztherapie kann es gelingen, Patienten mit chronischen Rückenschmerzen zu aktivieren. Im Vergleich zu klassischen Opioiden sei das retardierte Tapentadol (Palexia® retard) deutlich besser verträglich, so Prof. Leopold Eberhart, Marburg.

Die Wirksamkeit und vergleichsweise bessere Verträglichkeit von reatrdiertem Tapentadol wirkt sich auch auf die Lebensqualität aus. Dies wurde in einer randomisierten, offenen Phase-III-Studie während einer bis zu einjährigen Therapie von moderaten bis starken chronischen Schmerzen mit Tapentadol retard versus retardiertes Oxycodon verglichen. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde mit dem Short-Form-36-Fragebogen erfasst. Dabei erreichten die Patienten unter Tapentadol retard in fast allen Dimensionen größere Verbesserungen als unter Oxycodon.

Im Gegensatz zu Oxycodon und anderen Opiaten zeichnet sich Tapentadol durch einen dualen Wirkmechanismus aus. Die Substanz wirkt zum einen als μ-Opioid-Rezeptor-Agonist, zum anderen hemmt sie die Noradrenalin-Wiederaufnahme. Damit eignet sich die Substanz zur Behandlung nozizeptiver, neuropathischer und gemischter Schmerzen gleichermaßen gut [Deeks ED. Drugs. 2018;78:1805—16].

Messbare Mobilitätsziele anstreben

Sobald die Schmerzen unter einer Therapie mit Tapentadol retard besser werden, sei der Patient aufgefordert, aktiv zu werden, berichtete Dr. Thomas Georgi, Berlin. Ein mögliches Ziel könne z. B. die Verlängerung der täglichen Gehstrecke sein, so Georgi.