Werden Patienten mit Magensäureblockern behandelt, ist das Risiko für multiresistente Darmbakterien um rund drei Viertel erhöht. Dies betrifft vor allem die Behandlung mit PPI.
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Infektionsmediziner um Dr. Roel Willems von der Freien Universität Amsterdam analysierten 26 Studien, in denen die Besiedelung mit mutliresistenten Mikroorganismen (MRDO) untersucht worden war und Angaben zum Gebrauch von Säureblockern vorlagen. An den Untersuchungen nahmen zusammen knapp 30.000 Patienten teil, von diesen erhielten rund 40% Säureblocker.
Über alle Studien gemittelt war das Risiko (Odds Ratio, OR) für einen MRDO-Befall mit Säureblockern um 70% höher als ohne solche Medikamente. Wurden nur die zwölf qualitativ hochwertigen Studien berücksichtigt, die auch für Begleitfaktoren adjustiert waren, ergab sich eine Risikoerhöhung um 74% für einen MRDO-Befall unter Einnahme von Säureblockern.
Der Gebrauch von Protonenpumpenhemmern (PPI) geht nach den Berechnungen von Willems und Mitarbeitern mit einer Risikoerhöhung von 81% einher, mit H2-Blockern sind es nicht signifikante 33%.
Angesichts dieser Daten, sollten Ärzte es sich daher immer gut überlegen, ob ihre Patienten die Medikamente tatsächlich benötigen, so die Autoren. Dies sei Studien zufolge bei 50–70% der Verordnungen nicht der Fall.
Quelle
Willems RPJ et al. JAMA Intern Med 2020; https://doi.org/10.1001/jamainternmed.2020.0009
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mut Mehr resistente Darmkeime unter Säureblockern. MMW - Fortschritte der Medizin 162 (Suppl 1), 10 (2020). https://doi.org/10.1007/s15006-020-0282-5
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