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© C. Raschka

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Prof. Dr.med. Dr. rer. nat. Dr. Sportwiss. Christoph Raschka

Der Patient litt schon seit Jahren unter den Folgen einer schmerzhaften, posttraumatischen Sprunggelenksarthrose, die auf einen Fußballunfall in der Jugend zurückging.

Er wurde zur operativen Versorgung des 6 × 6 cm großen Ganglions stationär eingewiesen, wo es sich als mehrfach gekammert herausstellte. Am oberen Sprunggelenk bestand eine massive Arthrose. Nach postoperativer Teilbelastung durfte er eine Woche später wieder voll belasten.

Als Grund für die Entstehung eines Ganglions wird u. a. eine Überbeanspruchung mit chronischen Reizzuständen angenommen. Üblicherweise hat ein von der Gelenkkapsel ausgehendes Ganglion eine kleine, gestielte Verbindung zum Gelenk, was den Flüssigkeitsaustausch zwischen den beiden Strukturen ermöglicht. Im Rahmen einer aktivierten Arthrose kann sich ein Ganglion signifikant füllen.

Aufgrund der gelenk- und sehnenreichen Kompartimente der Fuß- und Sprunggelenksregion spielen synoviale Ganglien hier eine zahlenmäßig dominierende Rolle. Nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2013 entfallen auf sie rund 24% aller Raumforderungen des Fußes. Hinsichtlich der topografischen Verteilung aller Weichteiltumoren dieser Region betreffen 21,3% das Sprunggelenk.

Auch wenn die exakte Ätiologie der Ganglien noch kontrovers diskutiert wird, scheinen doch repetitive bzw. chronische Traumen pathogenetisch zur Entstehung myxoider Degeneration kollagener Faserstrukturen der Sehnenscheiden und/oder Gelenke beizutragen. Chronische Ganglien können durch reparative Umbauvorgänge relativ dünne Septen wie im vorliegenden Fall aufweisen.