_ Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) haben ein kontinuierliches Risiko — unabhängig davon, ob sie bereits einen Herzinfarkt erlitten haben oder nicht und wie lange der Infarkt bereits zurückliegt“, betonte Prof. Uwe Zeymer, Ludwigshafen. Für Patienten mit KHK im Sinusrhythmus empfiehlt die ESC-Leitlinie deshalb bei erhöhtem ischämischen Risiko und nicht erhöhtem Blutungsrisiko ein Jahr nach dem Myokardinfarkt die Verlängerung der dualen Anti-Plättchen-Therapie (DAPT) bzw. die Hinzugabe eines zweiten antithrombotischen Medikaments [Scientific Document Group, Eur Heart J. 2019; epub ahead of print]. Bei hohem Risiko für ein ischämisches Ereignis liegt eine „Sollte“-Empfehlung (Klasse IIa) und bei moderat erhöhtem Risiko eine „Kann“-Empfehlung (IIb) vor.

Unter den in der Leitlinie genannten Optionen führt nur Rivaroxaban (Xarelto®) in der vaskulären Dosierung von 2 × 2,5 mg/d in Kombination mit ASS 100 mg zu einer signifikanten Reduktion der Gesamtmortalität um 18% (3,4 vs. 4,1%, p = 0,01) und der kardiovaskulären Mortalität um 22% (1,7% vs. 2,2% p = 0,02) im Vergleich zur ASS-Monotherapie [Eikelboom JW et al. N Engl J Med. 2017;377:1319–30].