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Prof. Dr. med. H. Holzgreve Internist, München

Der Hausarzt hatte bei einer ansonsten gesunden, 46-jährigen Frau eine keilförmige Pigmentierung an der Oberfläche des linken Auges bemerkt. Die Patientin hatte die Veränderung bereits sechs Jahre zuvor bemerkt und seitdem beobachten können, wie sie langsam wuchs. Die Konjunktiva war leicht verdickt, und ein korkenzieherartig gewundenes Gefäß versorgte die Anomalie. Differenzialdiagnostisch kamen verschiedene gut- und bösartige Veränderungen vom konjunktivalen Naevus bis zum malignen Melanom infrage.

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Von einem korkenzieherartig gewundenen Gefäß versorgte, pigmentierte Läsion am Auge.

© BMJ. 2020;368:l6810

Eine definitive Klärung kann in solchen Fällebn nur histopathologisch erfolgen. Aufgrund der Gesamtkonstellation war aber eine primäre erworbene Melanose die wahrscheinlichste Diagnose. Deshalb entschieden sich die hinzugezogenen Augenärzte und die Patientin gegen eine sofortige Biopsie und vereinbarten Kontrollen mit ophthalmologischer Untersuchung und fotografischer Dokumentation alle 6–12 Monate.