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_ Ist die interventionelle Methode der renalen Denervation auf dem besten Weg, in Sachen Prophylaxe von Vorhofflimmern der Katheterablation ernsthaft Konkurrenz zu machen? Nach ERADICATE-AF-Studie suggeriert auch eine zweite Studie diese Möglichkeit.

In der randomisierten kontrollierten Studie wurden 80 Patienten mit hypertensiver Herzerkrankung (Linksherzhypertrophie oder atriale Dilatation im Herz-Echo), die alle drei oder mehr Blutdrucksenker einnahmen, zwei Gruppen zugeteilt. Sie wurden dann entweder einer renalen Denervation (n = 42) oder einer Scheinprozedur (n = 38) als Kontrolle (sham control) unterzogen. Mithilfe eines implantierten Herzmonitors wurde dann drei Jahre lang der Herzrhythmus kontinuierlich überwacht.

Vorhofflimmern um 60% reduziert

Nach drei Jahren zeigte sich, dass der Anteil an Patienten mit einer ersten asymptomatischen Vorhofflimmern-Episode von mindestens sechsminütiger Dauer in der Gruppe mit renaler Denervation deutlich niedriger war als in der Kontrollgruppe (19% vs. 47%). Dies entspricht einer signifikanten relativen Risikoreduktion um 60% (p = 0,011).

Hochfrequente Vorhofflimmern-Episoden (> 100 Schläge/Minute) waren in der Kontrollgruppe signifikant häufiger zu beobachten (2 vs. 12 Patienten, p = 0,002). Die Autoren interpretieren diesen Unterschied als Hinweis darauf, dass die Reduktion der Sympathikusaktivität wohl der entscheidende Mechanismus für die arrhythmieprophylaktive Wirkung der Denervation sei.

Der systolische Blutdruck war in der Gruppe mit renaler Denervation nach sechs Monaten zwar signifikant niedriger als zu Beginn, jedoch war der Unterschied im Vergleich zur Kontrollgruppe zu diesem Zeitpunkt nicht signifikant

Statistsch signifikant war dagegen der Unterschied bezüglich der Zahl der im Follow-up-Zeitraum registrierten Todesfälle mit kardiovaskulären Ursachen (1/38 vs. 6/42, p = 0,04). Allerdings war die Studie viel zu klein angelegt, als dass sie Unterschiede bezüglich der Mortalität zuverlässig aufdecken könnte.