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Dr. med. Dirk Einecke Chefredakteur dirk.einecke@springer.com

© Bertram Solcher

Imponiergehabe, Aggressivität, hohe Risikobereitschaft — bei einem solchen Männlichkeitsbild ist das Suizidrisiko mehr als verdoppelt. Knapp 21.000 US-Jugendliche waren 20 Jahre lang regelmäßig u. a. zu ihrem Rollenbild und Verhalten befragt worden. In dieser Zeit ereigneten sich 22 Suizide. Bei Jungen und Männern, die sich besonders maskulin gaben, sich gern prügelten, ihre Kräfte trainierten und möglichst keine Gefühle zeigten, war die Suizidrate 2,4-fach höher als bei den übrigen Probanden. Ursache sind nach Ansicht der Autoren rigide Verhaltensmuster in Stresssituationen. Dabei gaben Teilnehmer mit einem traditionellen Männlichkeitsideal in den Befragungen deutlich seltener Suizidgedanken an. Das überrascht insofern wenig, als das Verschweigen von Emotionen zur Definition des Rollenbilds gehört.