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_ „Deutschland wird wieder zum Jodmangelland“, beklagte PD Dr. Joachim Feldkamp. Als einen wesentlichen Grund nannte der Endokrinologe vom Klinikum Bielefeld, dass Speisesalz weniger jodiert werde. Die Hersteller orientierten sich meist an den geringsten erlaubten Werten, fügte er hinzu. Aber nicht nur durch diese Unterversorgung droht der Schilddrüse Schaden.
Häufigste Ursache für Funktionsstörungen der Schilddrüse seien in Deutschland Autoimmunerkrankungen des Organs wie der Morbus Basedow. Dieser habe die heißen Knoten als Hauptursache einer Schilddrüsen-Überfunktion abgelöst, berichtete Feldkamp. Beim M. Basedow werden Autoantikörper gegen den TSH-Rezeptor gebildet. Sie sind die Ursache der resultierenden Hyperthyreose. Frauen seien etwa sechsmal häufiger als Männer betroffen. Stress könne ein Auslöser sein, ebenso Umwelteinflüsse wie das Rauchen.
Häufige Begleiterkrankung eines M. Basedow ist die endokrine Orbitopathie, das bekannte Hervortreten der Augen. Seit 50 Jahren erfolge hier die Therapie mit Kortikosteroiden oder einer Orbitaspitzenbestrahlung, sagte Prof. Anja Eckstein, Essen. Allerdings klagten die Patienten oft weiterhin über Doppelbilder, so Eckstein. Hier sei in den USA seit kurzem der Antikörper Teprotumumab als Orphan Drug zugelassen. Mit dem gegen den Rezeptor des Insulin-like growth factor 1 (IGF-1) gerichteten Antikörper sei eine gezielte Therapie der Orbitopathie möglich. Um 3 mm würden die Augen unter dieser Therapie zurückrücken, so Eckstein.
Literatur
Pressekonferenz „24. Henning-Symposium — Schilddrüse 2019“; Heidelberg, Oktober 2019 (Veranstalter: Sanofi/Henning)
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Hubert, M. Antikörper ante portas. MMW - Fortschritte der Medizin 162, 65 (2020). https://doi.org/10.1007/s15006-020-0223-3
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