_ Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) haben ein fünffach erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall. „Immer noch wird aber ein Drittel der Patienten nicht antikoaguliert“, stellte Dr. Anselm Gitt, Ludwigshafen, fest. Leitliniengerecht soll bei nicht-valvulärem VHF — CHA2D2-VASc-Score ab 2 bei Männern oder ab 3 bei Frauen — die Antikoagulation erfolgen (www.escardio.org). Bei einem Wert von 1 ist das Ermessen der Ärzte gefragt.

Therapeutisch sind direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) wie Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban und Edoxaban Vitamin-K-Antagonisten wie Warfarin (Phenprocoumon) vorzuziehen. Ausnahmen sind Patienten mit mittlerer bis schwerer Mitralstenose oder mechanischer Herzklappe.

Im Jahr 2016 sind laut GARFIELD-Register die Verordnungen der DOAK auf 36% gestiegen, jene der Vitamin-K-Antagonisten haben sich von 36% auf 20% reduziert, erklärte Gitt. Hohnloser SH et al. analysierten Krankenkassendaten. In Korrelation zur zunehmenden Anwendung von DOAK im Jahr 2016 mit 61% war im Vergleich zu 2011 mit 42% die ischämische Schlaganfallrate um 16% niedriger. „Je höher der CHA2D2-VASc Score, desto tendenziell größer ist auch der Benefit der Reduktion der ischämischen Strokes, ohne dass wir eine Zunahme von Blutungen sehen“, sagte Gitt.

Vergleicht man die DOAK Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban und Edoxaban unter dem Vorbehalt, dass Beobachtungsdaten vorliegen, so zeigt sich, dass mit allen DOAK weniger Schlaganfälle zu sehen sind und weniger intrakranielle Hämorrhagien. In der ARISTOPHANES-Studie war das Blutungsrisiko für Apixaban und Dabigatran niedrig und für Rivaroxaban erhöht. Apixaban (Eliquis®) zeigt u. a. auch noch die niedrigste Rate an gastrointestinalen Blutungen.