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Prof. Dr. med. W. Zidek Medizinische Klinik für Nephrologie, Charité Berlin

_ Im Rahmen der Studie ENGAGE AF-TIMI 48 untersuchten die Autoren 19.679 Patienten mit VHF und Hypertonie hinsichtlich der Zusammenhänge zwischen Blutdruck, Schlaganfällen und Blutungsereignissen. Ein Teil der Patienten wurde mit dem Vitamin-K-Antagonisten Warfarin (entsprechend Phenprocoumon) behandelt, ein anderer Teil mit höher dosiertem Edoxaban (60 mg bzw. 30 mg für bestimmte Personengruppen), einem direkten oralen Antikoagulans (DOAK).

Die Auswertung ergab, dass Schlaganfälle und systemische embolische Ereignisse bei erhöhtem Blutdruck signifikant häufiger auftraten. Für einen systolischen Blutdruck von ≥ 150 mmHg ergab sich eine Hazard Ratio von 2,01 (95%-Konfidenzintervall: 1,5–2,7) im Vergleich zu Werten im Bereich 130–139 mmHg. Ein diastolischer Blutdruck von ≥ 90 mmHg hatte eine Hazard Ratio von 2,36 (1,76–3,16) gegenüber Werten von 75–85 mmHg.

Beim Vergleich der Substanzklassen schnitt das höher dosierte Edoxaban nicht nur bei der Reduktion von Schlaganfällen und embolischen Ereignissen besser ab als Warfarin, es traten auch weniger größere Blutungsereignisse einschließlich intrazerebraler Blutungen auf. Dieser Vorteil des DOAK war weitgehend unabhängig vom Blutdruck.

KOMMENTAR

Die Daten zeigen, dass eine gute Blutdruckeinstellung zusammen mit der Antikoagulation bei VHF-Patienten dazu beiträgt, die Schlaganfallrate zu minimieren. Das DOAK zeigte sich bei hypertensiven Patienten mit VHF dem Warfarin hinsichtlich zerebraler Ereignisse und hämorrhagischer Insulte überlegen. Angesichts der Rate zerebraler Ereignisse ist die Blutdruckeinstellung bei Patienten mit VHF besonders wichtig.