_ Nach einer aktuellen Mitteilung des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind jetzt insgesamt 164 Land- und Stadtkreise in Deutschland als Risikogebiete für ein Auftreten der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) anzusehen [Epi Bull. 2020;8:3]. Neu hinzugekommen sind der Stadtkreis Dresden sowie die Landkreise Meißen und Schmalkalden-Meiningen. Damit verstärkt sich der Trend, dass auch in Ostdeutschland häufiger FSME-Fälle auftreten können. Der Schwerpunkt der Erkrankungen lag bisher in Bayern und Baden-Württemberg sowie in Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen. Einzelne Risikokreise gibt es zudem in Mittelhessen (Marburg-Biedenkopf), dem Saarland (Saar-Pfalz), Rheinland-Pfalz (Birkenfeld) und Niedersachsen (Emsland).

MMW-KOMMENTAR

Die Impfung gegen FSME wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am RKI empfohlen. Diese Empfehlung ist die Basis für die generelle Kostenübernahme bei den gesetzlichen Krankenkassen. Diese kann allerdings eingeschränkt werden, wenn sich der Versicherte nicht in einem Risikogebiet aufhält. Selbst wenn er „nur“ einen Urlaub in einem Risikogebiet plant, könnte eine Kasse von einer Reiseimpfung ausgehen und die Kostenübernahme verweigern.

Die ersten beiden FSME-Impfungen erfolgen im Abstand von 1–3 Monaten, die dritte je nach Impfstoff nach 5 oder 9–12 Monaten. Danach ist eine erste Auffrischung nach 3 Jahren erforderlich, anschließend je nach Alter und Impfstoff alle 3–5 Jahre.