_ US-Kardiologen weisen auf eine Patientengruppe hin, deren kardiovaskuläres Risiko bislang möglicherweise unterschätzt wurde: Patienten, bei denen das Belastungs-EKG auf eine KHK hindeutet (+EKG), im Stress-Echo aber keine Wandbewegungsstörungen (WBS) entdeckt werden (—Echo). Wie aus Krankenakten der Duke University hervorgeht, haben sie ein höheres Risiko für kardiale Komplikationen als Patienten mit zweifachem Normalbefund (—EKG/−Echo).

Die Ärzte haben die Daten von mehr als 15.000 Patienten gesichtet, die zum Stress-Echo an die Klinik überwiesen worden waren und von denen ein EKG unter Maximalbelastung vorlag. Die Mehrzahl von ihnen (85,5%) war komplett unauffällig (−EKG/−Echo); 8,5% hatten den Befund +EKG/−Echo; bei den übrigen 6,0% wies das Echo einen positiven Befund auf (+Echo; entsprechend −EKG/+Echo oder +EKG/+Echo).

Schwere kardiale Komplikationen traten in der Nachbeobachtungszeit von im Mittel sieben Jahren bei 8,5% (−EKG/−Echo), 14,6% (+EKG/−Echo) und 37,4% (+Echo) der Patienten auf. Die Ereignisrate bei +EKG/−Echo im Vergleich zu −EKG/−Echo war sowohl innerhalb der ersten 30 Tage als auch im Langzeitverlauf erhöht. „Das heißt, ein positives Belastungs-EKG hatte einen bescheidenen zusätzlichen prognostischen Wert und trug dazu bei, Patienten mit normalen Stress-Echo weiter zu stratifizieren“, so die Autoren.

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Ein positiver Befund ist ein Warnzeichen, auch bei normalem Echo.

© Michael Donne / Science Photo Library (Symbolbild mit Fotomodellen