Menschen, die unter einer lauten Umgebung leiden, entwickeln langfristig gehäuft Schlafstörungen und psychische Probleme. Das zeigen Fünf-Jahres-Daten der Gutenberg-Gesundheitsstudie.
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_ In die Studie wurden mehr als 9.800 Teilnehmer (mittleres Alter 54 Jahre) einbezogen. Die Lärmbelästigung insgesamt war nach fünf Jahren ähnlich hoch wie zu Studienbeginn, etwa 80% der Beteiligten fühlten sich zumindest leicht, 28% sogar stark oder extrem gestört. Die Letztgenannten erfüllten verglichen mit Personen ohne Lärmbelästigung häufiger Kriterien für eine Depression (12% vs. 7%), eine Angststörung (10% vs. 5%) oder Schlafprobleme (26% vs. 16%). Eine starke Lärmbelästigung zu Beginn erwies sich aber als zusätzlicher und unabhängiger Prädiktor für das neue Auftreten der genannten Störungen: Bei Belästigung am Tage stieg das Risiko für spätere Angst- und Schlafstörungen (+13% bzw. +5%), bei nächtlicher Lärmbelästigung das Risiko für Depressions- und Angstsymptome (+12% bzw. +13%). Weitere Risikofaktoren waren weibliches Geschlecht, jüngeres Alter und ein geringer sozioökonomischer Status.
Auf Platz 1 der als störend empfundenen Lärmquellen stand der Flugverkehr. Fluglärm am Tag korrelierte mit dem späteren Auftreten von Depression und Angst. Schlafstörungen wurden dagegen vor allem durch als zu laut empfundene Nachbarn induziert.
Literatur
Beutel ME et al. European Journal of Public Health 2020; https://doi.org/10.1093/eurpub/ckaa015
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bs Lärmbelästigung schafft psychische Probleme. MMW - Fortschritte der Medizin 162, 9 (2020). https://doi.org/10.1007/s15006-020-0188-2
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