_ Bisher gilt der HbA1c-Wert als Goldstandard für die Therapiekontrolle bei der Diabetestherapie. „Doch es besteht durchaus Bedarf an neuen Parametern, die die Qualität der Stoffwechseleinstellung noch zuverlässiger beurteilen und zugleich die Möglichkeit einer raschen Orientierung im Alltag bieten“, so Dr. Ralph Ziegler, Münster.

Neue Parameter durch CGM

Die Einführung der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) erlaubt die Erfassung neuer Parameter. Dazu gehören die „Zeit-im-Therapiebereich“ (time in range, TiR) und die glykämische Variabilität. Nach den aktuellen Empfehlungen sollte idealerweise die glykämische Variabilität ≤ 36% betragen. Die TiR sollte bei 70%, die Zeit im hyperglykämischen Bereich (BZ > 180 mg/dl) bei 30% und die Zeit im hypoglykämischen Bereich (BZ < 70 mg/dl) bei 5% liegen. Dies gilt sowohl für Typ-1- als auch für Typ-2-Diabetiker. Bei älteren bzw. Risikopopulationen für eine schwere Hypoglykämie wird eine TiR von nur > 50% propagiert, bei Schwangeren mit einem Gestationsdiabetes aber von < 90%. Doch wie korreliert die TiR mit dem herkömmlichen HbA1c-Wert? Eine Veränderung von 10% bei der TiR in einem Bereich zwischen 50% und 60% korreliert mit einer Veränderung beim HbA1c um 0,78%.

Welche Vorteile?

Für die Therapieanpassungen bieten die neuen Glukoseparameter gewisse Vorteile, denn die Parameter beziehen sich auf kürzere Zeitabstände von ca. 2 Wochen und sind für das Diabetes-Team und die Patienten besser verständlich und direkt abzuleiten. Somit können realistische und verständliche Ziele besser definiert werden. „Die Parameter sind besser zu beeinflussen und auch im Unterschied zum HbA1c-Wert selbst zu überprüfen“, so Ziegler.

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Hat er bald ausgedient?

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