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Dipl.-Jour. C. Heyer Rheinländer, MMW-Redaktion

_ Baulöwe und TV-Star, Milliardär und Philantrop, Spitzengolfer und Militärstratege, Familienvater und Retter der Nation — es gibt kaum einen Bereich des Lebens, in dem Donald J. Trump nicht der Beste wäre. Mit einem Fingerschnipp baut er Trutzwälle, modernisiert Atomwaffenarsenale, löst internationale Krisen — und sieht dabei auch noch stets fabelhaft aus. Kein Wunder, dass er sich auch zu allen Belangen der Medizin und der öffentlichen Gesundheitsversorgung verlässlich und elaboriert äußern kann.

Eine Zusammenschau seiner Einlassungen zeigt, dass er z. B. beim Thema Impfungen bereits 2014 Bescheid wusste: „Gesundes, junges Kind geht zum Arzt, bekommt eine Riesenspritze mit vielen Impfstoffen reingepumpt, fühlt sich unwohl und verändert sich — AUTISMUS. Viele solche Fälle!“ Sechs Monate später ordnete er das weiter ein: Die Autismus-Inzidenz werde sinken, wenn die Impfungen über einen größeren Zeitraum hinweg verteilt würden.

Im Juni 2019 machte er sich für den Einsatz von Esketamin in der Therapie der Depression bei Veteranen stark, wo mindere Männer zur Vorsicht raten. Zwei Monate später überraschte er die Fachwelt mit der Ankündigung: „Wir werden die AIDS-Epidemie in Amerika bald beenden und sehr bald Kinderkrebs heilen.“

Auch für das vertrackte US-Gesundheitssystem hat er einfache Lösungen parat. „Ich weiß eine Menge über das Gesundheitswesen“, berichtete er im Juli 2017. Es sei z. B. ein Problem, dass Versicherer einen 21-Jährigen für 12 Dollar im Jahr aufnehmen und ihm dann mit 70 einen guten Versicherungsschutz bieten müssten. So ungeschönt analysiert einer, der sich auskennt. Trump hat in seinem ganzen Leben noch keinen einzigen Fehler gemacht. Wenn er die Augen schließt, hört die Welt auf zu existieren.

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Der eminente Gesundheitsexperte Donald J. Trump.

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