Notruf wegen Thoraxschmerzen: nach Mitternacht öfter infarktbedingt

Sind die Brustschmerzen eines Notdienst-Anrufers durch einen Infarkt verursacht? Die Anrufzeit kann den Verdacht erhärten.

Nach Mitternacht den Rettungswagen besonders schnell losschicken!

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_ Bei der Triage von Patienten, die sich wegen Schmerzen im Brustkorb per Telefon an den ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden, sollte auch die Uhrzeit des Anrufs berücksichtigt werden: Ärzte der Universität Utrecht haben aufgrund von Anrufprotokollen und späteren Diagnosen festgestellt, dass Patienten, die zwischen Mitternacht und 9 Uhr morgens über Thoraxschmerzen klagen, fast doppelt so oft ein akutes Koronarsyndrom (ACS) aufweisen wie Anrufer zu einer anderen Tageszeit.

In der Zufallsstichprobe von 1.655 Anrufern aufgrund von Thoraxbeschwerden hatten 199 (12%) die Diagnose eines ACS erhalten. Die Rate an bestätigten ACS war in den Stunden zwischen 0 und 9 Uhr mit 17,7% fast doppelt so hoch wie in der übrigen Zeit mit 9,8%. Die höchste Quote wurde zwischen 2 und 5 Uhr morgens erreicht, hier hatten 21,5% der Anrufer tatsächlich ein ACS. Am seltensten, nur zu 6,8%, bestätigte sich der Verdacht zwischen 16 und 19 Uhr. Der Effekt der Tageszeit war bei den Männern besonders deutlich ausgeprägt.