_ Krebspatienten haben ein vierfach erhöhtes Thromboserisiko. Standardtherapie ist derzeit niedermolekulares Heparin (NMH). In den neuen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie werden nicht Vitamin-K-abhängige Antikoagulanzien (NOAK) wie z. B. Rivaroxaban (Xarelto®) bei Tumorpatienten erstmals als gleichwertig zu NMH empfohlen.

Grund hierfür war u. a. eine multizentrische, offene, randomisierte Pilotstudie, in der sich für Rivaroxoban gegenüber Dalteparin deutliche Vorteile ergeben hatten [Young AM et al. J Clin Oncol. 2018;36:2017–23). Die kumulative Rezidivrate für venöse Thromboembolien nach sechs Monaten betrug unter Rivaroxaban 4%, unter Dalteparin 11%. Schwere Blutungen waren im Rivaroxaban- und Dalteparin-Arm vergleichbar (6% vs. 4%). Die Zahl tödlicher Blutungen war in beiden Studien-Armen gleich (0,5%). Klinisch relevante nicht schwere Blutungen traten unter Rivaroxaban häufiger auf (13% vs. 4%). Bei der Wahl zwischen NOAK oder NMH sollte immer an die Art der Tumorerkrankung und -therapie gedacht und das patientenindividuelle Blutungsrisiko sowie Medikamenteninteraktionen berücksichtigt werden, so Prof. Ruppert Bauersachs, Darmstadt.