_ Bei Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (nvVHF) und akutem Koronarsyndrom (ACS) und/oder perkutaner Koronarintervention (PCI) muss die Antikoagulation wohl überlegt sein. Die AUGUSTUS-Studie gibt entscheidende Hinweise.

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Hirnblutungen — eine gefürchtete Nebenwirkung der Antikoagulation.

© Scott Camazine / Science Source / mauritius images

Prof. Harald Darius, Berlin, lobte die Studie als „umfangreich, mit gutem Design“. AUGUSTUS ist eine internationale, offene, randomisierte und kontrollierte multizentrische Studie, die Apixaban (Eliquis®) offen gegenüber einem Vitamin-K-Antagonisten (VKA) sowie, verblindet, ASS gegenüber Placebo untersuchte. Eingeschlossen wurden 4.614 Patienten mit nvVHF. Bei 23,9% lag zudem ein ACS vor, bei 37,7% ein ACS, das per PCI behandelt wurde, und 38,8% unterzogen sich einer elektiven PCI. Zudem nahmen alle Patienten einen P2Y12-Inhibitor ein. Überwiegend handelte es sich um Clopidogrel.

Besser ohne ASS?

Nach einer Beobachtungsdauer von sechs Monaten ergaben sich folgende Ergebnisse: Bei Patienten, die einen P2Y12-Inhibitor mit oder ohne ASS erhielten, lag unter Apixaban die Rate für schwere oder klinisch relevante nicht-schwere (CRNM) Blutungen (primärer Endpunkt, definiert nach der International Society on Thrombosis and Haemostasis) mit 10,5% signifikant um 31% niedriger als unter dem VKA mit 14,7%. Unabhängig vom Vergleich Apixaban versus VKA waren schwere oder CRNM-Blutungen unter der Triple-Therapie mit P2Y12-Inhibitor, Apixaban oder VKA, plus ASS signifikant häufiger im Vergleich zur dualen Therapie ohne ASS (p < 0,001). Insgesamt ergaben sich folgende Ereignisraten für schwere oder CRNM-Blutungen: VKA plus ASS: 18,7%, Apixaban plus ASS: 13,8%, VKA plus Placebo: 10,9% und Apixaban plus Placebo 7,3%.