Wundversorgung nach Op. abrechnen

Helmut Walbert Allgemeinarzt, Medizinjournalist und Betriebswirt Medizin

? Dr. Claus L., Hausarzt-Internist, Beindersheim, Rheinland-Pfalz: Sekundäre Wundversorgung, z. B. nach einer Haut-Op., ist in meiner Praxis häufig. Wie rechne ich das korrekt ab? Was ist, wenn die Patienten mehrmals kommen? Oder ist es betriebswirtschaftlich günstiger, wenn ich sie weiterschicke? Allerdings hätte ich gerade gegenüber älteren Patienten ein schlechtes Gewissen, da Chirurgen oder Hautärzte hier nur schwer zu erreichen sind.

! MMW-Experte Walbert: Erst einmal muss zwischen der postoperativen Versorgung einer Wunde im Sinne einer Nachsorge und der Behandlung einer sekundär heilenden Wunde unterschieden werden. Bei der Nachsorge muss der Operateur, z. B. der Hautarzt, unmittelbar nach der Op. eine Überweisung an den Nachbehandler unter Angabe der EBM-Nr. 32 600 ausstellen. Diese steht für die postoperative Behandlung durch den Hausarzt. Zum obligaten Leistungsinhalt gehören die Kontrolle und die Besprechung aller Befunde, fakultativ sind noch Verbandwechsel, Anlage, Wechsel und/oder Ändern immobilisierender Verbände sowie Drainagewechsel oder -entfernung in der Leistung enthalten.

Die Nr. kann nur einmalig im Zeit-raum von 21 Tagen nach Erbringung eines Eingriffs gemäß EBM-Abschnitt 31.2 abgerechnet werden. Deshalb muss der Operateur auf dem Überweisungsschein das Op.-Datum angeben.

Wenn Sie derartige postoperative Versorgungen regelmäßig erbringen, müssen Sie auf der Überweisung bestehen, mit der der Operateur gleichzeitig auf die Leistung verzichtet. Der Patient sollte darauf hingewiesen werden, wenn er sich den Aufwand, den Operateur aufzusuchen, ersparen will.

Nach Ablauf der 21 Tage wird die postoperative Nachsorge dann zur Behandlung einer sekundär heilenden Wunde.

Verbandwechsel beim Hausarzt.

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