_ Bei Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion sollte die Therapie so früh wie möglich optimiert werden. Die ersten prognostisch relevanten Medikamente sind ACE-/AT1-Hemmer, Betablocker und Aldosteron-Antagonisten. Als nächster Schritt sollte vom RAS-Blocker auf den Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor (ARNI) Sacubitril/Valsartan umgestellt werden. Dadurch verlängert sich die Lebenserwartung noch einmal um knapp zwei Jahre, so das Ergebnis der PARADIGM-HF-Studie.

„Mit den modernen Medikamenten konnten wir die Sterblichkeit der Herzinsuffizienz deutlich senken. Dennoch verstarben in der PARADIGM-HF-Studie in der Kontrollgruppe unter Therapie mit ACE-Hemmer, Betablocker und ggf. Aldosteron-Antagonisten immer noch über 30% der Patienten innerhalb von drei Jahren bzw. sie mussten wegen Verschlechterung der Herzinsuffizienz ins Krankenhaus“, berichtete Prof. Ingo Eitel, Med. Klinik II am Universitätsklinikum in Lübeck. Über zwei Drittel der Studien-Patienten wiesen „nur“ ein NYHA-Stadium II auf. Dies zeige, so Eitel, dass NYHA II für viele Patienten keine stabile Situation darstellt.

Inzwischen glaubt man zu wissen, warum die zusätzliche Behandlung mit dem ARNI die Prognose so schnell verbessert: Der duale Wirkmechanismus führt zu strukturellen und funktionellen Verbesserungen direkt am Herzen mit einer Anhebung der Pumpfunktion innerhalb von nur 12 Wochen, berichtete Prof. Birgit Aßmus, Med. Klinik I am Universitätsklinikum Gießen. Dies zeigten die Studien PROVE-HF und EVALUATE-HF.

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Das prätibiale Ödeme ist ein typisches Symptom bei Herzinsuffizienz.

© Dr. P. Marazzi / Science Photo Library