_ Der Magen als eine Art „Kontrollorgan“ für das Darm-Mikrobiom — mit diesem Bild leitete Prof. Peter Malfertheiner, München, seine Ausführungen ein. Die Bakterien, aber auch Viren, Pilze oder Archaea und Protisten, die den Magen-Darm-Trakt besiedeln, interagieren in einem komplexen Netzwerk. Zudem werde das Mikrobiom durch extrinsische Faktoren wie Ernährung, Schlaf oder Medikamenteneinnahme und intrinsische Faktoren beeinflusst. Die vermehrte Bildung von Magensäure oder die Besiedlung des Magens mit dem Stäbchenbakterium Helicobacter pylori können die Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms verändern. „Wenn H. pylori den Magen beschlagnahmt, haben andere Bakterien das Nachsehen, veranschaulichte Malfertheiner.

Die Symptome und Ursachen funktioneller Magen-Darm-Erkrankungen seien komplex, und ebenso vielfältig müsse auch der therapeutische Ansatz sein, forderte Prof. Hans-Dieter Allescher, Garmisch-Partenkirchen. Bei einem Multi-Target-Ansatz, wie ihn die Iberis-amara-Kombination Iberogast® bietet, wirken pharmakologisch wirksame Komponenten gleichzeitig an Ionenkanälen, afferenten Nervenfasern und Muskelzellen. Das Phytopharmakon hemmt z. B. die Säuresekretion, bringt die Motilität ins Gleichgewicht und kann zudem zu einer Stärkung der Darmbarriere führen. Eine stressbedingt erhöhte Durchlässigkeit des Kolons, wie sie tierexperimentell gezeigt worden sei, lässt sich Allescher zufolge durch das Phytopharmakon normalisieren. Es wirke zudem wie ein intestinales Analgetikum, Dehnungsreize würden weniger wahrgenommen.

Bei der Beratung von Reizdarmpatienten sei es wichtig, die Betroffenen zu beruhigen und ihnen die Angst vor einer lebensbedrohlichen Erkrankung zu nehmen, erklärten Prof. Martin Alexander Storr, Starnberg, und Dr. Ulrich Koczian, Augsburg. Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), Diätempfehlungen (FODMAP), die Gabe von Laxanzien oder auch Psychotherapie können ergänzend zur Phytotherapie im Rahmen eines multimodalen Therapiemanagements in Erwägung gezogen werden.