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Ein 14-jähriges Mädchen hatte schon seit Längerem eine Vitiligo im Gesicht, am Stamm und an den Extremitäten. Nun hatten sich am Abdomen mit einem Mal viele neue, regelmäßig geformte depigmentierte Areale mit einem Durchmesser von ca. 1 cm gebildet. Zwei Monate zuvor waren depigmentierte Stellen im Gesicht mit der Saugblasentechnik behandelt worden. Dabei wird mit einem Sauggerät die Lamina lucida an gesunder Haut von den darunter liegenden Schichten gelöst, um Ober- und Unterhaut zu trennen. Der Unterdruck von 200–300 mmHg verursacht innerhalb von einigen Stunden Blasen. Das Blasendach wird steril abgeschnitten und auf das Vitiligo-Areal übertragen. Es kommt zu keiner Blutung, und die Erosionen heilen in der Regel folgenlos ab. Die Methode ist eine technisch einfachere Alternative zur Spalt- und Vollhauttransplantationen.
Die neuen Depigmentierungen bei dem Mädchen waren nach der Behandlung an den Spenderstellen entstanden. Dieses Phänomen kann nach mechanischer, chemischer oder thermischer Reizung an bisher nicht veränderten Abschnitten auftreten. Es gleicht dann der bestehenden Hautkrankheit. Dieser „isomorphe Reizeffekt“ wird auch bei allergischem Kontaktekzem, Lichen ruber planus, Lupus erythematodes, Psoriasis und planen Warzen beobachtet und wird als Köbner-Phänomen bezeichnet.
Literatur
Liu W, Ma DL. Koebner phenomenon in vitiligo after suction blister epidermal grafting. CMAJ. 2019;191;E968
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Holzgreve, H. Unspezifischer Reiz induziert spezifische Reaktion. MMW - Fortschritte der Medizin 162, 28 (2020). https://doi.org/10.1007/s15006-020-0053-3
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