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_ Das Thema Diebstahl in der Praxis interessierte den Hausarzt bisher nur im Zusammenhang mit dem Bargeld, welches er mühsam durch IGeL-Leistungen verdient und nicht selten zu sorglos in der Praxis aufbewahrt.

Doch jetzt wird der Hausarzt im Rahmen der Einführung der digitalen Patientenkarte mit einer ganz neuen Form des Diebstahls konfrontiert, nämlich dem Datenklau. Das besondere an dieser Form des Diebstahls ist, dass der Arzt gar nicht merkt, dass er bestohlen wurde, ihm fehlt ja anschließend nichts. Das Ganze ist nur ein immaterieller Verlust. Und das macht die Sache so kompliziert. Bisher konnte noch kein Täter geschnappt werden. Deshalb ist auch das Täterprofil vollkommen unklar: Kommt er nachts vermummt oder während der Praxiszeiten getarnt als harmloser Patient mit Kopfschmerzen oder Verdauungsproblemen? Auch die Motive sind unbekannt. Wen interessiert eigentlich der Blutzucker von Lieschen Müller oder der Prostatabefund von Herrn Meier?

Die Polizei vermutet, dass ein Konsortium aus Versicherungen, Krankenkassen und Arbeitgebern dahinter stecken könnte. Das wäre dann schon organisierte Kriminalität. Für den Hausarzt stellt sich jetzt aber die Frage: Was tun? Reicht das Anbringen eines Fahrradschlosses am PC? Oder sollte die Praxis rund um die Uhr bewacht werden? Und: gibt es eine Datenklau-Versicherung?