_ Wie sieht die digitale Zukunft des Gesundheitswesens aus? Wie können die neu entstehenden Datenberge in Forschung und Versorgung genutzt werden? Diese Fragen diskutierten Experten auf dem Fachkongress Future X Healthcare 2019 in München. „Alle Patienten sammeln bereits Daten“, erklärte Dr. Ursula Redeker, Sprecherin der Geschäftsführung der Roche Diagnostics. „Es ist unsere Verantwortung, diese sinnvoll zu nutzen.“

Der potenzielle Mehrwert für die Patienten liegt für Prof. Peter Radke, Schön Klinik Neustadt, auf der Hand. Er verwies zunächst auf „Wearables“, also am Körper getragene Geräte wie z. B. die Smartwatch. „Mit der Uhr des Patienten lässt sich eine Rhythmusanalyse durchführen und ein Vorhofflimmern entdecken“, erklärte er. Ein zweiter Bereich sei der Clinical Decision Support (CDS), also Entscheidungsunterstützungssysteme, die dem behandelnden Arzt möglichst alle sinnvollen Optionen aufzählen. „Wir haben seit Jahren schöne Leitlinien als PDF-Datei vorliegen, aber die Erfahrung zeigt, dass es dennoch Barrieren gibt“, berichtete Radke. Hier müsse die Ärzteschaft auf die neuen Technologien setzen. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) etwa habe bereits mehrere Leitlinien digitalisiert und stelle aktuell sechs digitale CDS-Tools zur Verfügung.

An dieser Stelle möchte sich auch Roche einbringen. Immer mehr große Datensätze aus ganz verschiedenen Bereichen der medizinischen Versorgung sind heutzutage zugänglich und können für eine genauere Einordnung der Testergebnisse, aber auch für eine bessere individuelle Prognose genutzt werden. Dies sollte für die Ärzte zusammengeführt werden. Und auch den Patienten könnten einordnende Informationen zugänglich gemacht werden.