Prävalenz der Schlafapnoe bei Patienten mit der Erstdiagnose eines Bluthochdrucks

Zusammenfassung

Hintergrund und Zielsetzung

Das Risiko einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) ist bei Patienten mit Bluthochdruck deutlich erhöht. Zudem scheint die OSA ein eigenständiger kardiovaskulärer Risikofaktor zu sein. Bisher wird die Durchführung eines Schlafapnoe-Screenings nur bei Patienten mit einer therapieresistenten Hypertonie und anamnestischen Hinweisen auf eine OSA empfohlen. Daher bleibt die OSA bei Bluthochdruckpatienten häufig nicht diagnostiziert. Die zugrunde liegenden Prävalenzdaten stammen vorwiegend aus Hypertonie-Fachambulanzen. Daten über die Prävalenz von OSA bei Bluthochdruckpatienten in der Primärversorgung gibt es bisher nicht. Aufgrund des kardiovaskulären Risikos wird von einigen Experten ein Screening auf OSA bei der Feststellung eines Bluthochdrucks empfohlen. Die hier vorgestellte Studie beschreibt erstmals die Prävalenz der OSA bei Hausarztpatienten unmittelbar nach der Erstdiagnose einer Bluthochdruckerkrankung.

Methode

6 Hausarztpraxen nahmen zwischen Dezember 2012 und April 2014 an der Studie teil. Die kardiorespiratorische Polygrafie wurde bei allen Patienten, bei denen in diesem Zeitraum Bluthochdruck mittels einer 24-Stunden-Blutdrucküberwachung (ABPM) diagnostiziert wurde, durchgeführt. Ein Schlafmediziner wertete die Polygrafiedaten online aus.

Ergebnisse

Es wurden 50 Patienten rekrutiert, 6 Patienten erfüllten die Einschlusskriterien nicht. Somit wurden die Daten von 44 Patienten (19 Frauen) analysiert. Bei 34% (n = 15) der Patienten wurde eine OSA diagnostiziert. 16% (n = 7) hatten eine leichte OSA, 16% (n = 7) eine moderate OSA und 2% (n = 1) eine schwere OSA.

Schlussfolgerungen

Bei einem relevanten Anteil der Patienten mit einem neu diagnostizierten Bluthochdruck wurde eine bisher nicht diagnostizierte OSA festgestellt. Um mögliche Effekte eines Schlafapnoe-Screenings auf Bluthochdruckpatienten abschätzen zu können, werden repräsentative Studien im primärärztlichen Bereich benötigt.

Abstract

Background and Objectives

The risk of obstructive sleep apnea (OSA) is significantly increased in patients with hypertension. In addition, OSA appears to be an independent cardiovascular risk factor. So far, sleep apnea screening is only recommended for patients with refractory hypertension and history of OSA. Therefore, OSA often remains undiagnosed in hypertensive patients. The underlying prevalence data are mainly from outpatient hypertension clinics. Data on the prevalence of OSA in patients with hypertension in primary care are not yet available. Due to the cardiovascular risk, some experts recommend screening for OSA when high blood pressure is diagnosed. The study presented here describes for the first time the prevalence of OSA in GP patients immediately after the initial diagnosis of hypertension.

Method

6 family practices participated in the study between December 2012 and April 2014. Cardiorespiratory polygraphy was performed on all patients diagnosed with hypertension during this period using a 24-hour blood pressure monitor (ABPM). A sleep physician evaluated the polygraphy data online.

Results

50 patients were recruited, 6 patients did not meet the inclusion criteria. Thus, the data of 44 patients (19 women) were analyzed. An obstructive sleep apnea was diagnosed in 34% (n = 15) of the patients. 16% (n = 7) had a mild OSA, 16% (n = 7) a moderate OSA and 2% (n = 1) a severe OSA.

Conclusions

In a relevant proportion of patients with newly diagnosed hypertension, an undiagnosed OSA was found. In order to estimate the possible effects of sleep apnea screening on hypertension patients, representative studies in the primary medical field are required.