_ Kardiorenale Patienten leiden unter einer hohen Symptomlast. Die Inhibition des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) kann bei Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz und Diabetes mellitus die Progression verlangsamen und die Mortalität senken. Allerdings kann eine solche Therapie mit dem Risiko einer möglichen Hyperkaliämie (Serumkalium > 5,0 mmol/l) einhergehen.

Die Nebenwirkungen des Kaliumanstiegs seien der Hauptgrund, weshalb lebenserhaltende RAAS-Inhibitoren nicht ausreichend oder überhaupt nicht gegeben werden können, erläuterte Prof. Vincent Brandenburg, Sektionsleiter Nephrologie am Rhein-Maas-Klinikum in Würselen und stellvertretender Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Nephrologie.

Ziel sei es daher, den Kaliumanstieg nicht durch Absetzen eines der lebensverlängernden Medikamente in den Griff zu bekommen, sondern aktiv mithilfe einer „supportiven“ Therapiemaßnahme zu behandeln. Mit Patiromer (Veltassa®) steht hierfür seit 2018 ein natriumfreier Kaliumbinder zur Verfügung, der bei erwachsenen Patienten mit Hyperkaliämie Kalium effektiv fäkal aus dem Körper eliminiert. Patiromer ermöglicht eine langfristige Therapie der Hyperkaliämie, ohne die kausale Therapie absetzen zu müssen.

Die Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit von Patiromer stammen unter anderen aus der AMETHYST-DN-Studie. Patienten mit leichter beziehungsweise moderater Hyperkaliämie (n = 218 bzw. n = 83) erhielten für 52 Wochen einmal bzw. zweimal pro Tag Patiromer. Innerhalb weniger Tage war ein deutlicher Abfall der Kaliumserumkonzentration von rund 5,6 auf 4,6 mmol/l zu verzeichnen. Der Effekt hielt über den gesamten Behandlungszeitraum von 52 Wochen an.

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Herzinsuffiziente Patienten benötigen eine optimale Blockade des RAA-Systems.

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