_ Die Dreifachkombination Bictegravir/Emtricitabin/Tenofoviralafenamid (BIC/FTC/TAF, Biktarvy®) zeigt auch im Praxisalltag bei einem breiten Patientenspektrum eine hohe virologische Wirksamkeit bei hoher Persistenz und wenigen Therapieabbrüchen.

Dies ergab eine Interimsanalyse, die die Daten von 223 Patienten (32 therapienaiv; 191 vorbehandelt) aus 18 deutschen Zentren mit einem Follow-up von sechs Monaten erfasste [Esser S et al. EACS 2019; Poster P2/16]. Das mediane Alter der Studienteilnehmer lag bei 47 Jahren, 39% der Patienten waren älter als 50 Jahre und 71% wiesen Komorbiditäten auf, darunter neuropsychiatrische Störungen, arterieller Bluthochdruck, Hyperlipidämie und kardiovaskuläre Erkrankungen.

Nach sechs Monaten lag die Viruslast bei 84% der therapienaiven und bei 92% der vorbehandelten Patienten unter der Nachweisgrenze von 50 HIV-RNA-Kopien/ml. Nach sechs Monaten nahmen 96% der Patienten weiterhin das Single-Tablet-Regime ein. Damit entsprächen diese ersten Daten aus dem Praxisalltag den Daten der Zulassungsstudien, betonte Prof. Hans-Jürgen Stellbrink, Hamburg. Seit Juni 2018 ist BIC/FTC/TAF zugelassen für die Behandlung HIV-1-infizierter Erwachsener, wenn bei ihnen weder aktuell noch in der Vergangenheit Resistenzen gegen Integraseinhibitoren, TFC oder TTDF nachgewiesen wurden. Die guten Ergebnisse der Zulassungsstudien nach 48 Wochen und nun auch nach 144 Wochen sowie die ersten 6-Monats-Daten aus dem Praxisalltag gäben eine zusätzliche Sicherheit für den langfristigen Einsatz von BIC/FTC/TAF im Praxisalltag, resümierte Stellbrink.